21. März 2023

WLTP – DAS STECKT DAHINTER.

WLTP steht für Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure. Einfacher gesagt, ist es ein weltweit harmonisiertes Testverfahren für Fahrzeuge. Es handelt sich um einen globalen Standard zur Messung von Emissionen und Verbrauch von Kraftfahrzeugen, der seit dem 1. September 2017 für alle neu zugelassenen Fahrzeuge in der Europäischen Union (EU) verpflichtend ist. WLTP ist der Nachfolger des alten Messverfahrens NEFZ.

BEEINFLUSST DER WLTP DIE KFZ-STEUER?

Der Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure (WLTP) beeinflusst die Kfz-Steuer in Deutschland, da die Höhe der Kfz-Steuer von der CO2-Emission des Fahrzeugs abhängig ist. Der WLTP ersetzt seit dem 1. September 2018 den bisherigen Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ), der als veraltet galt und nicht mehr realitätsnahe Ergebnisse lieferte. Im WLTP-Test werden die CO2-Emissionen von Fahrzeugen realistischer gemessen als im alten NEFZ-Test. Dies kann dazu führen, dass die angegebenen CO2-Emissionswerte höher ausfallen als zuvor. Da die Kfz-Steuer in Deutschland jedoch direkt von den CO2-Emissionen abhängt, kann eine höhere CO2-Emission auch zu einer höheren Kfz-Steuer führen.

Die neue Methode zur Berechnung der CO2-Emissionen kann auch dazu führen, dass einige Modelle, die zuvor eine niedrige Kfz-Steuer hatten, nun höher besteuert werden. Auf der anderen Seite können Modelle, die zuvor eine höhere Kfz-Steuer hatten, jetzt eine niedrigere Kfz-Steuer haben, da ihre CO2-Emissionen niedriger sind als zuvor angenommen. Insgesamt soll der WLTP-Test dazu beitragen, dass die Angaben zur CO2-Emission und zum Kraftstoffverbrauch realistischer sind und somit auch die Kfz-Steuer gerechter und genauer berechnet wird.

bmw-auspuff

WLTP WIRD DURCH DIE RDE-MESSUNGEN ERGÄNZT.

RDE (Real Driving Emissions) Messungen sind eine Ergänzung zum WLTP (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure). Während WLTP im Labor stattfindet und bestimmte Fahrsituationen simuliert, erfassen RDE-Messungen die tatsächlichen Emissionen von Fahrzeugen während des normalen Fahrbetriebs auf der Straße. Die Messungen wurden entwickelt, um sicherzustellen, dass die Emissionswerte, die während des WLTP-Tests ermittelt wurden, auch im realen Fahrbetrieb eingehalten werden. Der Grund dafür ist, dass die Laborbedingungen während des WLTP-Tests nicht immer die tatsächlichen Bedingungen auf der Straße widerspiegeln.

Laut Reglement muss eine RDE-Messung 90-120 Minuten dauern und jeder Streckenabschnitt (Stadt, Land, Autobahn) mindestens 16 Kilometer lang sein. Die Höchstgeschwindigkeit im Stadtzentrum beträgt 60 km/h, die Höchstgeschwindigkeit außerorts 90 km/h und die Geschwindigkeit auf den Autobahnen mindestens 90 km/h. In Europa sind RDE-Messungen seit 2017 für alle neu zugelassenen Fahrzeuge Pflicht. 

Was steckt dahinter?

WLTP wurde eingeführt, um die bisherige Prüfungsmethode, den Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ), abzulösen. Der NEFZ wurde als nicht realitätsnah angesehen, da er nicht alle realen Fahrbedingungen und -situationen berücksichtigt hat. Mit WLTP soll eine realistischere und genauere Messung von Emissionen und Verbrauch erreicht werden.

Wie funktioniert der WLTP?

WLTP ist ein standardisiertes Testverfahren, das unter Laborbedingungen durchgeführt wird. Es beinhaltet eine Kombination aus Messungen auf dem Rollenprüfstand und einem simulierten Fahrbetrieb, der verschiedene Fahrbedingungen wie Beschleunigung, Bremsen, Kurvenfahrten und Autobahnfahrten beinhaltet. Der Test dauert etwa 30 Minuten und umfasst vier Phasen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und Beschleunigung.

WEITERE FRAGEN ZU DEM THEMA WLTP.

WLTP ist ein globaler Standard und wird von den meisten Ländern weltweit übernommen, einschließlich der Europäischen Union, China, Indien, Japan, Korea und vielen anderen. Dahinter steckt

Die Vorteile von WLTP sind eine realistischere und genauere Messung von Emissionen und Verbrauch von Kraftfahrzeugen. Dadurch werden Verbraucher besser informiert und können fundierte Entscheidungen bei der Wahl ihres Fahrzeugs treffen. Außerdem sollen durch die Messung von Emissionen und Verbrauch auch die Umwelt und die Gesundheit der Menschen geschützt werden.

Der NEFZ besteht aus einem theoretischen Fahrzyklus, der auf einem Rollenprüfstand durchgeführt wird. Dabei wird der Verbrauch und die Emissionen bei verschiedenen Geschwindigkeiten und Beschleunigungen gemessen. Der WLTP hingegen besteht aus einem realistischen Fahrzyklus, der auf der Straße durchgeführt wird. Dabei werden verschiedene Fahrbedingungen wie Autobahn-, Stadt- und Landstraßenfahrten berücksichtigt.
  • Starttemperatur: 23 und 14 °C, Kaltstart
  • Zykluszeit: 1800 s
  • Zykluslänge: 23,25 km
  • Geschwindigkeitmittel: 46,5 km/h, maximal: 131 km/h
  • Schaltung: fahrzeugspezifisch
  • Sonderausstattung: optionale Ausstattung berücksichtigt
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